Bericht von der letzten Bauausschusssitzung am 18.7.2017

B

Der Vorschlag der Gemeindeverwaltung für einen provisorischen Marktplatz – beschlossen vom Bauausschuss!

Zunächst: Sie können Termine und Tagesordnung sowie die (Beschluss-)Vorlagen dazu auf www.kronshagen.de   einsehen:  18.7.2017 Bauausschuss

Die äußeren Fakten vorweg:

Beginn 18.00 h mit einer Begehung der 3 im Bau befindlichen Mehrfamilienhäuser nach dem Kieler Modell in der Bgm.-Drews-Str. 54 – 56 (TOP 9)

18.45 h Begehung der Fläche bei den Elac-Häuser in der Kieler Str. 74 -78 (TOP 11.3)

Die Tagesordnung umfasst 14 Punkte, ganz zum Schluss werden die Themen der Ortskernplanung behandelt, der Beschluss zum Abriss der Elac-Häuser als letzter.

Punkt 12 (Förderantrag des GHK) wird vertagt.

Gegen 22.00 h vor Aufruf des TOP 11.3 (Abriss der Elac-Häuser) beantragt die UKW nach 4-stündiger Sitzung die Vertagung von Beratung und Beschlussfassung, das wird mit breiter Mehrheit abgelehnt.

Gegen 23.00 h wird der Antrag auf Schluss der Rednerliste gestellt und kurz darauf von der SPD auf Schluss der Beratung, d. h. Abbruch der Diskussion, obwohl noch 5 Personen auf der Liste stehen. Dieser Antrag wird mit 1 Stimme Mehrheit angenommen.

Es folgt die Beschlussfassung des Ausschusses nach 5-stündiger Sitzung, der mit 1 Gegenstimme der Beschlussvorlage weitgehend folgt (Abriss der Elac-Häuser und der Häuser Kopperpahler Allee 1 und 3, Bau eines provisorischen Marktplatzes auf dieser Fläche mit von der Fa. BCS, Rendsburg, geschätzten Kosten von 329.000 €.)

Abweichend von der Vorlage wird der Abriss des von Flüchtlingen bewohnten Hauses Kathweg 8 (vorgebracht von der UKW, unterstützt vom Bürgermeister) erst „sobald nötig“ beschlossen. Flüchtlinge und BürgerInnen sind dafür sehr dankbar.

Zum Inhaltlichen:

Es gäbe viel Interessantes aus der Sitzung zu berichten, besonders zum Bauplan 20 für die Bgm.-Drews-Str. 54 -56, der beschlossen wurde und ausgelegt wird.

Auch die Information der Landschaftsarchitektin zur Bearbeitung ihres Planes für die Grünfläche aufgrund des workshops am 4.2.2017 ist breit diskutiert worden, ebenso die Vorlage der Planung der Arkaden vor der Ladenzeile. Dies waren neue Informationen ohne Beschlüsse. Die Umsetzbarkeit der Arkaden ist noch sehr fraglich. Sie können die Vorstellung aus dem Sitzungskalender aufrufen.

Beschluss zum Bau eines provisorischen Marktplatz an der für den endgültigen Marktplatz geplanten Stelle Ecke Kopperpahler Allee/Kieler Straße:

Konzentrieren wir uns auf den provisorischen Marktplatz, für den die Bauausschussmitglieder jetzt den Abriss von Elac-Häusern und Häusern Kopperpahler Allee 1 und 3 (darin z. Zt. auch Fahrradgarage und Nähstube für Flüchtlingsfrauen) beschlossen haben.

Ein Mitarbeiter von BCS erläuterte die „Vorhabenbewertung“. Diese ist als Anlage der Beschlussvorlage zu TOP 11.3 im Sitzungskalender aufrufbar.

BCS habe den Auftrag bekommen, eine Fläche von 1.000 m2 für den Bau eines provisorischen Marktplatzes zu prüfen, verglichen worden seien die Fläche der bereits 2015 abgerissenen Häuser am Kathweg (Variante A), die von östlichem Elac-Haus und Kopperpahler Allee 1 und 3 (Variante B) und die des westlichen Elac-Hauses (Variante C). Variante A sei nicht weiter berechnet worden, da grundsätzlich ungeeignet. Man verlöre die hintere Zufahrt zu den Versorgungsbetrieben, diese Zufahrt und die Grundstücke Kathweg 2a und b sowie 4 seien abschüssig und müssten mit großem baulichen und finanziellen Aufwand aufgeschüttet und mit Stützmauern hergerichtet werden. Für Zufahrt und Begegnungsverkehr sei der Kathweg zu schmal.

Variante B und C böten unterschiedliche Vor- und Nachteile bei annähernd gleichen Kosten zwischen 300.000 und 330.000 €. (Die Deckschicht werde dabei aus Glensanda [einer Art Wegebaukies] vorgeschlagen.)

Diese Bewertung ist sachlich falsch. Für die Variante B und C werden nicht die Kosten für die Vorbereitung des Baugrundes, auf dem der ca.70 cm dicke Aufbau aufgetragen werden soll, berücksichtigt, ebenso wenig für die nötige Entwässerung einer doch großen, ebenen Fläche. Auch der erhebliche finanzielle Aufwand für die Sicherung der „freigelegten“, aber nicht für den Marktplatz benötigten Flächen wird nicht mitberechnet (vgl. Kathweg).

Wichtiger: Die Variante A auf den bereits freien Kathweg-Grundstücken, ein Vorschlag auch von Bürgerseite, wird künstlich schlecht gerechnet. So wie eingezeichnet, umfasst sie eine Fläche von ca. 1.800 m2, nach den Vorgaben der Verwaltung wurde aber nur eine provisorische Marktfläche von 1.000 m2 gefordert. Die beiden Grundstücke Kathweg 4 und 6 haben zusammen schon eine Fläche von 1220 m2 und wären damit allein bereits geeignet. Das Grundstück Kathweg 4 ist entgegen der Behauptung in der Ablehnungsbegründung nicht abschüssig (Grundstück 82 in der Flurkarte). Eine Überbauung der Zufahrt zu den Versorgungsbetrieben und des Grundstücks Kathweg 2a und b wäre überhaupt nicht erforderlich. Für noch mehr Platz böte sich der nördliche Garten des westlichen Elac-Hauses an, noch einmal ca. 900 m2.

Wenn die Zu- und Abfahrt im eher schmalen Kathweg als problematisch angesehen würde (wie das erstmals ein Baubüro tut, der Rahmenplan hält den Kathweg in jetziger Form sogar für weitere 30 Wohneinheiten und die Zufahrt für die geplante Tiefgarage für ausreichend), hat die Gemeindeverwaltung bereits 2014 eine Lösung vorgeschlagen:

Für 5.000 € wäre eine Zufahrt zwischen Rathaus-Parkplatz und den damals als provisorischer Parkplatz vorgeschlagenen Grundstücken Kathweg 4 und 6 zu bauen, eine vorübergehende Einbahnstraßenlösung wurde angedacht (vgl. Verkehrsausschussitzung vom 5.6.2014, Beschlussvorlage zu TOP 7).

Diese Kritik an der Berechnung der Variante A konnte wegen des Abbruchs der Diskussion weder weiter erläutert noch erörtert werden, der teuerste Beschluss mit Variante B wurde gefasst.

Autor/in-Info

Hartmut Kunkel

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