Abriss der Elac Häuser im Herbst 2017?

A
Geheime Planung mit Kronshagener (?) Privatpersonen und Firmen für diese Flächen?

Bei Verabschiedung des vielkritisierten Rahmenplans im Januar 2017 galt folgender Zeitplan: Zunächst Grünfläche und Ladenzeile planen und bauen, erst danach die Fläche nördlich der Kieler Straße (Elac-Häuser) in Angriff nehmen! Aber: Die geplanten Arkaden machen hinsichtlich der Anlieferung und Feuerwehrzufahrt große Schwierigkeiten. Außerdem liegen Baum- und Bodengutachten noch nicht vor. Droht die Abholzung weiterer Bäume?  Der Ausweg aus diesen peinlichen Umsetzungsschwierigkeiten:

Ein Ablenkungsmanöver!

Als Ausweichplatz für unseren Markt sollen nun die Elac-Häuser (und die Häuser Kopperpahler Allee 1 und 3 und Kathweg 8 gleich mit) im Herbst 2017 vorzeitig abgerissen werden. 35.000 € an Bereitstellungszinsen sollen laut Aussage von Herrn Bürgermeister Sander dadurch eingespart werden (KN v. 13.5.2017)! Diese Summe würde jedoch Entnahmen aus dem Fördertopf von knapp 900.000 € entsprechen. Tatsächlich jedoch könnten durch den Abriss lediglich 2.500 bzw. 6.000 € an Zinsersparnis erfolgen – je nach Abrisskosten (Schätzung Maßnahmenplan 2014: 61.000 €, Rahmenplan 2016: 154.000 €). Wieder einmal soll der 2. Schritt vor dem 1. gemacht werden, denn eine auch nur ansatzweise konkrete Planung fehlt. Unübersehbar ist:

Die Gemeinde will „Tatsachen schaffen“.

Im Herbst 2015 wurde bereits die gleiche falsche Begründung für den vorzeitigen Abriss der Kathweg-Häuser gebracht. Damals ging es um eine angebliche Zinsersparnis von vermeintlichen 95.000 €. Die tatsächliche Zinsersparnis betrug aber nur ca. 3.000 €. Die Folgekosten durch Auffüllung und Verdichtung der Kellergruben, Ansäen und Sicherung des Geländes mit Zäunen und Toren betrugen jedoch ein Vielfaches.
Die weitere Begründung für den Abriss der Elac-Häuser ist ebenfalls falsch:

  1.  Für einen provisorischen Marktplatz könnten die bereits vorzeitig „freigelegten“ Grundstücke im Kathweg, gegebenenfalls mit dem Garten des westlichen Elac-
    Hauses genutzt werden.
  2.  Für die Bereitstellung der Fläche der Elac-Häuser als Marktgelände müssten das Elac-Grundstück ausgeschachtet, Kellergruben zwischenzeitlich verfüllt und verfestigt und ein Belag für Marktstände aufgetragen werden. Unsere Gemeinde müsste dafür mindestens 100€/m² zahlen, bei einer Fläche von 2000 m² macht das ca 200.000€ an Folgekosten! Dies für eine Zinsersparnis von ca. 2.500 bis 6.000 €? Empfehlen uns Politik und Verwaltung tatsächlich, 200.000€ auszugeben, um ca. 6.000€ maximal zu sparen?!
    Ein ähnliches, schon konkret geplantes Vorhaben, der provisorische Parkplatz während der Bahnhaltepunkt-Bauzeit im Sommer 2014 auf den Kathweg-Grundstücken, wurde als „Schnapsidee“ verworfen.
  3. Dazu kommen fehlende Mieteinnahmen aus vorzeitig abgerissenem Wohnraum. Kann unsere klamme Gemeinde sich das leisten? Ohne irgendeine konkrete Planung für dieses Gelände?!
  4. Besonders hart trifft es die Treffpunkte der Flüchtlinge, den Frauentreffpunkt, die Fahrradgarage. Familien-Unterkünfte für geduldete Flüchtlinge fehlen besonders, deren Unterbringungsmöglichkeiten sind begrenzt. Zurück in die Container?!
Zu viel Geld für Planungen und Provisorien ist schon ausgegeben:

Von ursprünglich 3,8 Mio.€ im Sanierungstopf (davon 1,4 Mio. aus Kronshagen) dürften inzwischen 2,55 Mio.€ ausgegeben sein (1,2 Mio. für den Erwerb der Elac-Häuser und Kathweg 8, 1,35 Mio. für Planungen, Gutachten, Wettbewerb, Sanierungsträger GOS etc.).

Laut KN vom 11.5.2017 plant die Verwaltung mit Kronshagener „Firmen und Privatpersonen“ für die Elac-Flächen und Umgebung. Warum wissen wir Bürger und Bürgerinnen nichts davon? Warum ließ man auch den eigens für kontinuierliche Bürgerbeteiligung vorgesehenen „Tag der Städtebauförderung“ am 13.5.2017 ohne ausführliche Information und Diskussion verstreichen? Wir kennen diese Vorgehensweise bereits von der Seilerei: Dort wurden uns plötzlich Bauherren, „schon lang bestehende“ Baugenehmigungen und ein akuter Baubeginn im Mai 2016 präsentiert. Um die Investoren zu begünstigen, wurde das Grundstück Kieler Str. 63 (jetzt Seilerei 10-12) sogar aus dem Sanierungsgebiet entlassen!

Erinnern wir uns daran, was Herr Kahle, CDU, lt. KN vom 4.4.2013 sagte: „Thomas Kahle, CDU-Fraktionschef, geht persönlich davon aus, dass mindestens ein Wohnblock nicht stehen bleiben könne. Nur wegen der Fördersumme, so Kahle, dürfe man aber ‚nicht sklavisch alles abreißen‘.“

Autor/in-Info

Hartmut Kunkel

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